Im Rahmen eines mehrjährigen Schulversuchs wird vom Schuljahr 2015/16 an der durchgehende Einsatz von Tablets im Unterricht bzw. der Lernzeit der Schülerinnen und Schüler an insgesamt 40 beruflichen Schulen mit bis zu 5400 Schülerinnen und Schülern erprobt. Die am Schulversuch teilnehmenden Schulen statten über drei Jahre hinweg jeweils eine oder mehrere Klassen mit Tablets aus und entwickeln und erproben pädagogische Konzepte – insbesondere unter dem Aspekt der individuellen Förderung. Es kommen dabei Geräte mit verschiedenen Betriebssystemen zum Einsatz (iOS, Android, Windows) (Link auf Karte).
Das Kultusministerium unterstützt den Schulversuch finanziell (insgesamt ca. 2,5 Mio. Euro für die Beschaffung von Geräten, begleitende Unterstützung, Fortbildung, wissenschaftliche Begleitung etc.). Auch die Schulträger beteiligen sich an den Investitionskosten für Geräte und Netzwerkinfrastruktur mit ca. 2 Mio. Euro. Die Schulen starten in drei Tranchen (erstmals 2015/16) und sind i. d. R. fünf Jahre am Schulversuch beteiligt (BKs und BFS vier Jahre).
Unterrichtsentwürfe und -ideen werden auf diesem Portal veröffentlicht. Außerdem redigiert und veröffentlicht das Landesinstitut für Schulentwicklung eingereichte Unterrichtsentwürfe von Seminarlehrkräften und Lehrkräften der teilnehmenden Schulen. Auf diese Weise soll über die Dauer der Projektlaufzeit ein immer größer werdender Fundus an Materialien für den Tableteinsatz im Unterricht entstehen. Das Internetportal soll auch die Funktion erfüllen, als zentrale Anlaufstelle für die Weitergabe und Bündelung von Erkenntnissen und Informationen zum Einsatz des Tablets im Unterricht dienen.
Im Rahmen des Schulversuchs werden Musterlösungen zur Integration der Tablets in die vorhandenen schulischen Netzwerkinfrastrukturen und für den Einsatz der mobilen Endgeräte im Unterricht entwickelt sowie Lehrerinnen und Lehrer entsprechend qualifiziert. Die Landesakademie in Esslingen erarbeitet mit Unterstützung durch das Landesinstitut für Schulentwicklung ein Fortbildungskonzept für die Unterstützung der an den Versuchsschulen betroffenen Lehrkräfte. Dadurch soll die Multiplikation wichtiger Kompetenzen beim Einsatz mobiler Endgeräte im Unterricht sichergestellt werden.
Der Schulversuch wird wissenschaftlich begleitet. Dabei soll die Frage beantwortet werden, auf welche Art und Weise Tablets zur Gestaltung von Lernprozessen – auch im Sinne der individuellen Förderung – eingesetzt werden können.
Die ersten 14 Schulen beginnen zum Schuljahr 2015/16 mit dem Unterrichtseinsatz der Geräte, im Rahmen eines Kick-Off-Termins hat Kultusminister Andreas Stoch am 17.09.2015 an der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen den öffentlichen Startschuss zur Umsetzung gegeben. An diesem Tag wurde auch ein Kooperationsvertrag mit den Schulträgerverbänden geschlossen. Ein erster Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung wird zum Schuljahresende 2015/16 vorliegen.
Baden-Württemberg startet Schulversuch zum Einsatz von Tablets im Unterricht
Über 5.000 Schülerinnen und Schüler lernen künftig mit digitaler Unterstützung
Kultusminister Stoch: „Mit dem Tablet-Projekt möchten wir Erfahrungen sammeln, wie sich moderne Technik und moderne pädagogische Konzepte so miteinander verknüpfen lassen, dass die jungen Menschen an unseren Schulen maximal profitieren.“
Kultusminister Andreas Stoch hat heute an der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen den offiziellen Startschuss für einen großen Schulversuch zum Einsatz von Tablets im Unterricht gegeben. Gemeinsam mit dem Geschäfts-führenden Vorstandsmitglied des Städtetags, Gudrun Heute-Bluhm, und dem Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Prof. Eberhard Trumpp, unterzeich-nete er die Kooperationsvereinbarung für dieses Gemeinschaftsprojekt, in das die Schulträger der beteiligten Schulen und das Kultusministerium in den kommenden Jahren knapp 4,5 Millionen Euro investieren.
Insgesamt 40 berufliche Schulen werden an dem Schulversuch teilnehmen, die ersten der rund 5.400 beteiligten Schülerinnen und Schüler bekamen ihre Tablets heute persönlich vom Kultusminister, den Vertretern des Städte- und Landkreistags sowie dem Böblinger Landrat Roland Bernhard überreicht.
„Digitale Medien prägen und verändern das Leben in unserer Gesellschaft in immer stärkerem Maße und bieten gerade für den Bildungsbereich enormes Entwicklungspotenzial. Mit dem Tablet-Projekt möchten wir Erfahrungen sammeln, wie sich moderne Technik und moderne pädagogische Konzepte so miteinander verknüpfen lassen, dass die jungen Menschen an unseren Schulen maximal profitieren“, erklärte Kultusminister Stoch.
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Heute-Bluhm betonte für den Städtetag: „Tablets eröffnen neue Potenziale für modernes Unterrichten. Tablets und Smartphones gehören ferner in vielen Berufen heute zum alltäglichen Handwerkszeug. Die Schulen müssen mit diesen Entwicklungen Schritt halten. Wir begrüßen und unterstützen daher diesen Schulversuch. Er soll auch die Grundlage für eine generelle Verständigung zwischen Land und Kommunen zum Tableteinsatz an Schulen schaffen.“
Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Prof. Eberhard Trumpp, ergänzte: „Wir müssen unsere Schüler
auf die digitalisierte Arbeitswelt vorbereiten
– gerade auch an beruflichen Schulen. Der jetzt anlaufende Schulversuch zum Einsatz von Tablets ist insoweit der richtige Ansatz, den
es – mit gesicherter Finanzierung – weiterzuverfolgen gilt.“
Die Schulträger beteiligen sich mit knapp 2 Millionen Euro an den Investitionskosten für Geräte und Netzwerkinfrastruktur, das Kultusministerium stellt rund 2,5 Millionen Euro bereit, neben dem Kauf von Tablets beispielsweise für Fortbildungen von Lehrerinnen und Lehrern oder die wissenschaftliche Begleitung.
Mit der Gottlieb Daimler Schule 2 sind zum aktuellen Schuljahr bereits 14 berufliche Schulen mit dem Tablet-Projekt gestartet; im nächsten und übernächsten Schuljahr kommen insgesamt noch einmal 26 Schulen hinzu.
Bei dem Schulversuch erhalten die Schülerinnen und Schüler einer oder mehrerer Klassen einer Schule ihr persönliches Tablet, das sie sowohl für den Einsatz im Unterricht als auch für die Vor- und Nachbereitung zu Hause nutzen können.
Die pädagogischen Konzepte, die mit dem Tablet-Projekt erprobt und weiterentwickelt werden sollen, wurden eigens am Landesinstitut für Schulentwicklung für die Gestaltung von Lernprozessen mit Hilfe mobiler Endgeräte erarbeitet. Bei der Erprobung soll auch die Frage im Mittelpunkt stehen, welchen Beitrag die Geräte zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern leisten können.
Der Schulversuch ist zunächst auf fünf Jahre angelegt und wird von der Universität Hamburg wissenschaftlich begleitet. Eine vom Kultusministerium eingerichtete Expertengruppe aus Netzwerkspezialisten, IT-Fachleuten und Datenschutzbeauftragten stellt die Anbindung der Geräte an das jeweilige Schulnetz sicher und sorgt dafür, dass Daten von Schülerinnen und Schülern bzw. Lehrerinnen und Lehrern auf den Schulservern stets sicher gespeichert sind und die strengen Datenschutzvorgaben eingehalten werden.
Teilnehmende Schulen der 1. und 2. Runde nach Regierungspräsidien
(Schulen der 3. Runde wurden noch nicht ausgewählt)